SW1-Politik

Stefanie Stockinger-von Lackum zieht überraschend ihre Kandidatur zur OB-Wahl zurück

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SCHWEINFURT – Stefanie Stockinger-von Lackum von der CSU-Stadtratsfraktion hat überraschend ihre Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt zurückgezogen. Sie schreibt:

„Vor einigen Monaten hatte ich mein Interesse an einer Kandidatur für das Oberbürgermeisteramt in Schweinfurt erklärt. Für viele war dies keine Überraschung, da mich Politik schon den größten Teil meines Lebens begleitet.

Den ersten Wahlkampf habe ich mit meinem roten Puppenwagen quasi „bestritten“, in dem links und rechts neben meiner Puppe die Flyer, beziehungsweise damals noch Prospekte genannt, verstaut waren. Mit 22 Jahren wurde ich damals als bisher immer noch jüngstes Mitglied in den Schweinfurter Stadtrat gewählt. Von da an ist für mich nochmal mehr das Wohl meiner Heimatstadt Schweinfurt in den Vordergrund gerückt. Seit 2008 war und ist es mir als Mitglied des Stadtrates wichtig, Entscheidungen im Sinne der Stadt und für das Wohl der Schweinfurter zu treffen. Auch wenn es bedeutet, dass sich ein Teil der Schweinfurter über meine Entscheidung ärgert. Wie jüngst mein Nein zum Zuschuss für den Umbau des Sachs-Stadions. Ich stehe zu dieser Entscheidung: wenn ich kein Geld habe, dann kann ich es nicht für neue Sachen ausgeben.

Da ich grundsätzlich niemand bin, der unvorbereitet in etwas hineingeht, hatte ich mir natürlich auch verschiedene Überlegungen gemacht, bevor ich mein Interesse zugesagt habe. Wie unter anderem in Bezug auf meine familiäre Situation, da mein Ehemann als berufsmäßiger Stadtrat ja im Rathaus tätig ist. Als ehrenamtliche Stadträtin und berufsmäßiger Stadtrat können wir dies gut trennen, was uns auch immer wieder von Seiten gerade der Opposition bestätigt wird. In einer führendenden Position, wie der Oberbürgermeisterin, wäre eine solche Trennung nicht mehr möglich. Als Ehepaar gemeinsam an der Spitze zu stehen, das mag in einem Familienunternehmen funktionieren. Da sind wir dann auch schon beim Punkt: die Stadt Schweinfurt ist kein Familienunternehmen. Somit war für meinen Ehemann und mich klar, im Falle einer Wahl als Oberbürgermeisterin, hätte er sich beruflich umorientiert.

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Für Schweinfurt das Beste zu wollen, das ist es, was mich seit einigen Wochen umtreibt. Aus den Reihen der CSU haben sich drei Kandidaten gemeldet, die sich für das Oberbürgermeisteramt interessieren. Platz ist aber nur für einen. Das heißt, es sind zwei Kandidaten zu viel. Ich bin der Meinung, ein Oberbürgermeisterkandidat sollte im besten Fall die ganze Partei hinter sich haben. Bei drei Kandidaten ist das kaum möglich. Schon allein bis der eine Kandidat oder die eine Kandidatin dann feststeht, braucht es mindestens zwei Wahlgänge. Damit am Ende einer oder eine übrig bleibt. Durch dieses Vorgehen werden in meinen Augen die Interessenten für das Oberbürgermeisteramt beschädigt. Das finde ich nicht gut und ziehe deshalb mein Interesse an einer Kandidatur als Oberbürgermeisterin zurück. Diese Entscheidung fällt mir nicht leicht. Vor allem, nach dem großen Zuspruch aus der Bevölkerung, den ich bei Veranstaltungen, Kirchweihen, in der KITA, an der Schule oder einfach so im Alltag bekommen habe, aber auch aus anderen Stadtratsfraktionen und auch innerhalb der CSU. Vielen Dank, das hat mich sehr berührt.

Trotz all der Überlegungen überwiegt für mich momentan der Schaden, den die Interessenten nehmen würden, eben nach dem Motto „zu viele Köche verderben den Brei“. Oder wie ich für mich entschieden habe: Es ist noch nicht meine Zeit.“

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