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Ein heißes Thema: Wie gewinnen wir den öffentlichen Raum zurück um für mehr Sicherheit zu sorgen?

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SCHWEINFURT – Wir haben viele schöne Plätze in Schweinfurt, wie zum Beispiel den Chateaudunpark. Doch viele Bürger unserer Stadt empfinden die Sicherheit in der Innenstadt nicht mehr gewährleistet. Der Ruf nach mehr Polizeipräsenz und verstärkten Maßnahmen durch die Stadtverwaltung wird immer lauter. Doch das Problem ist vielschichtiger und hängt nicht zuletzt mit der fehlenden Belebung der Innenstadt zusammen. Wir haben uns gefragt: Welche Möglichkeiten gibt es, mehr Sicherheit in der Stadt zu gewährleisten und was können wir selbst tun, wenn Stadt und Polizei es nicht schaffen.

Die Rückgewinnung des öffentlichen Raums durch die Bürger ist ein wichtiger Schritt, um kriminelle Aktivitäten zu verdrängen und das Vertrauen in die Sicherheit der Städte und Gemeinden wiederherzustellen. Dies erfordert sowohl Maßnahmen der Stadtplanung als auch eine starke Beteiligung der Gemeinschaft und eine verstärkte Zusammenarbeit mit den lokalen Sicherheitsbehörden. Hier sind einige Ansätze, die dabei helfen können:

1. Erhöhung der Präsenz von Sicherheitskräften

Ein klarer und unmittelbarer Ansatz ist die verstärkte Präsenz von Polizei und Sicherheitskräften im öffentlichen Raum. Dies kann durch regelmäßige Streifen und sichtbare Sicherheitsmaßnahmen wie Videoüberwachung geschehen. Wenn Menschen sehen, dass die Polizei präsent ist, sinkt oft das Gefühl der Anonymität, das Kriminalität begünstigt. Gleichzeitig kann die Polizei in Zusammenarbeit mit der Gemeinde präventiv tätig werden, indem sie mit den Anwohnern in Kontakt tritt und so Vertrauen aufbaut.

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2. Bürgerbeteiligung und Nachbarschaftswachen

Eine starke Nachbarschaftsbindung kann ebenfalls einen wichtigen Beitrag leisten. Bürger können durch Nachbarschaftswachen oder andere Gemeinschaftsinitiativen aktiv am Schutz ihres Viertels teilnehmen. Hierbei geht es nicht darum, die Rolle der Polizei zu übernehmen, sondern vielmehr darum, wachsam zu sein und kriminelle Aktivitäten frühzeitig zu melden. Solche Initiativen stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern das Verantwortungsbewusstsein. Eine Idee wäre zum Beispiel eine WhatsApp-Gruppe für die Nachbarschaft, in der Informationen schnell ausgetauscht werden können. Das stärkt nicht nur das Sicherheitsgefühl, es verbessert auch das Miteinander der Bewohner.

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3. Gestaltung des öffentlichen Raums

Die Art und Weise, wie öffentliche Plätze gestaltet sind, hat ebenfalls einen erheblichen Einfluss auf die Sicherheit. Gut beleuchtete Straßen, offene Plätze und eine klare Sichtbarkeit von Bereichen können dazu beitragen, dass kriminelle Aktivitäten wie Drogenhandel oder Schlägereien erschwert werden. Der sogenannte „Crime Prevention Through Environmental Design“ (CPTED) Ansatz zielt darauf ab, durch gezielte architektonische und städtebauliche Maßnahmen potenzielle Tatorte für Kriminalität zu minimieren.

4. Aktivierung des öffentlichen Raums

Ein lebendiger öffentlicher Raum ist weniger anfällig für kriminelle Aktivitäten. Wenn der öffentliche Raum regelmäßig von den Menschen genutzt wird – sei es durch Veranstaltungen, Märkte oder einfach durch Spaziergänger, Radfahrer und Familien – dann wird er als sicherer wahrgenommen und kriminelle Akteure werden eher abgeschreckt. Initiativen, die darauf abzielen, den öffentlichen Raum für die Menschen zurückzuerobern, indem sie zu einem Ort des Treffens und der Begegnung werden, können helfen, kriminelle Aktivitäten zu verdrängen.

5. Verstärkte Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen und Organisationen, die sich um die Ursachen von Kriminalität kümmern. Präventionsprojekte, die auf Bildung, Integrationshilfe und Suchtbekämpfung abzielen, können helfen, Menschen aus der Kriminalität herauszuführen. Diese Programme bieten Perspektiven und schaffen ein langfristiges Fundament für eine sicherere Gesellschaft.

6. Medien und öffentliche Sensibilisierung

Öffentliche Kampagnen und die Medien können ebenfalls eine Rolle dabei spielen, das Bewusstsein für die Bedeutung eines sicheren öffentlichen Raums zu schärfen. Indem die Bürger über ihre Rechte und Möglichkeiten informiert werden, wie sie sich gegen Kriminalität zur Wehr setzen können, wird die Selbstwirksamkeit gestärkt. Auch das Teilen positiver Geschichten über erfolgreiche Nachbarschaftsinitiativen und die Rückeroberung öffentlicher Räume kann das Gemeinschaftsgefühl fördern.

7. Förderung von Inklusion und Teilhabe

Kriminalität gedeiht oft dort, wo Menschen sich von der Gesellschaft ausgeschlossen oder benachteiligt fühlen. Umso wichtiger ist es, integrative Maßnahmen zu fördern, die allen Bürgern die Möglichkeit bieten, sich in die Gemeinschaft einzubringen. Dies kann durch Bildungsinitiativen, Arbeitsmarktintegration und die Förderung von Teilhabe an sozialen Aktivitäten erreicht werden. Wenn Menschen das Gefühl haben, Teil einer Gemeinschaft zu sein, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich kriminellen Aktivitäten zuwenden.

Fazit

Die Rückeroberung des öffentlichen Raums und die Bekämpfung von Kriminalität erfordert ein Zusammenspiel von verschiedenen Maßnahmen: eine sichtbare und präventive Polizeipräsenz, aktive Bürgerbeteiligung, eine kluge Stadtgestaltung, das Angebot von sozialen Unterstützungsmaßnahmen und eine positive Nutzung des öffentlichen Raums. Wenn die Bürger gemeinsam mit den Behörden an der Schaffung eines sicheren Umfelds arbeiten, können sie den öffentlichen Raum von Kriminalität befreien und zu einem Ort des Wohlbefindens und der Sicherheit für alle machen.

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