Wildunfälle mehren sich aktuell – Zeitumstellung als Gefahr für den Straßenverkehr – Die Polizei gibt Tipps
UNTERFRANKEN – In den letzten Wochen häufen sich Mitteilungen über Zusammenstöße zwischen Wildtieren und Verkehrsteilnehmern. Die Umstellung auf die Winterzeit und die damit verbundenen Veränderungen im Verkehrsaufkommen scheinen vermehrt zu Wildunfällen zu führen.
Die meisten dieser Unfälle betreffen Reh-, Rot- und Damwild, gefolgt von Hasen und Kaninchen. Besonders häufig treten solche Zwischenfälle in den frühen Morgenstunden und in den Abenddämmerungen auf. Im Jahr 2024 ereigneten sich rund 8.300 Wildunfälle, bei denen über 50 Personen teils schwer verletzt wurden und ein geschätzter Schaden von 300.000 Euro entstand. Die unterfränkische Polizei warnt vor den Gefahren und gibt wichtige Hinweise, wie Verkehrsteilnehmer in solchen Fällen richtig reagieren können.
Hinweise der Polizei: Gefahren erkennen und richtig reagieren
- Vorausschauendes Fahren ist entscheidend, um Wildunfälle zu vermeiden. Besonders in Waldgebieten und an Feldrändern überqueren Wildtiere häufig die Straße, vor allem in der Dämmerung.
- Wildtiere sind oft nicht alleine unterwegs. Ein Reh oder Wildschwein könnte von weiteren Tieren gefolgt werden.
- Tiere können die Geschwindigkeit von Fahrzeugen nicht richtig einschätzen und springen oft spontan auf die Straße.
- Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit und halten Sie, wenn nötig, vollständig an. Schalten Sie das Fernlicht aus, um das Tier nicht zu blenden – es könnte dadurch stehen bleiben. Zusätzlich kann das Hupen helfen, das Wild zu vertreiben.
Was tun, wenn ein Zusammenstoß unvermeidbar ist?
Falls der Bremsweg nicht ausreicht, vermeiden Sie unkontrollierte Ausweichmanöver. Es ist sicherer, stark zu bremsen und den Aufprall in Kauf zu nehmen, als durch ein Ausweichmanöver die Kontrolle über das Fahrzeug zu verlieren. Zusammenstöße mit Bäumen oder dem Gegenverkehr können schwerwiegende Folgen haben.
Richtiges Verhalten nach einem Wildunfall
- Sichern Sie die Unfallstelle, indem Sie das Warnblinklicht einschalten und eine Warnweste anziehen. Stellen Sie ein Warndreieck auf, mindestens 100 Meter auf Landstraßen und 200 Meter auf Autobahnen.
- Bei Verletzungen von Personen rufen Sie die 112 und leisten Sie Erste Hilfe.
- Falls das Fahrzeug fahrbereit ist, suchen Sie sich eine geeignete Abstellmöglichkeit abseits der Straße. Wenn das Fahrzeug nicht mehr fahrbereit ist, gehen Sie an einen sicheren Ort, zum Beispiel hinter eine Leitplanke.
- Melden Sie den Wildunfall immer der örtlich zuständigen Polizeiinspektion oder wählen Sie die 110. Auch wenn das Tier bereits weg ist, muss der Unfall gemeldet werden, da es gesetzlich vorgeschrieben ist. Verstöße können mit einem Bußgeld geahndet werden.
- Verletzte, noch lebende Tiere sind oft unberechenbar und sollten nicht näher betreten werden.
- Wenn möglich, ziehen Sie das tote Tier an den Fahrbahnrand, um Folgeunfälle zu vermeiden, aber achten Sie darauf, sich nicht in Gefahr zu bringen und benutzen Sie Handschuhe, um eine Übertragung von Parasiten zu vermeiden.
- Es ist gesetzlich verboten, verletzte oder tote Tiere ohne Rücksprache mit der Polizei oder dem zuständigen Jäger mitzunehmen.
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