Haushaltsberatungen Schweinfurt: Erfolgreicher Antrag zur Sicherung der Kultur in Schweinfurt
SCHWEINFURT – Stadtrat Ralf Hofmann freut sich: Im Rahmen der Haushaltsberatungen wurde ein überfraktioneller Antrag einstimmig beschlossen, der die Zukunftssicherung der Schweinfurter Kultur zum Ziel hat. Dieser Antrag richtet sich gegen die durch die Haushaltslage der Stadt voraussichtlich existentiell gefährdete Situation vieler wichtiger Kulturträger in Schweinfurt ab 2026.
Das Jahr 2025 gilt als Übergangsjahr, in dem fast alle Finanzierungen fortgesetzt werden können. Doch ab 2026 könnte es kritisch werden, wenn keine Lösungen gefunden werden und die Diskussionen wieder entlang der bekannten Fraktionsgrenzen geführt werden. Aus diesem Grund wurde der Antrag bewusst überfraktionell eingebracht, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln.
Einige könnten sich fragen, ob erneut ein Plan oder Gutachten nötig sei, aber es wird betont, dass das 2017/18 erstellte Kulturprofil einer externen Agentur nicht ausreichend für die derzeitige Problematik sei. Es habe lediglich quantitativ den Zustand und die Wünsche der Kultur in Schweinfurt beschrieben, ohne eine konkrete Arbeitsgrundlage für die aktuellen Herausforderungen zu bieten.
Die Antragstellenden sind sich einig, dass Schweinfurt mehr Geld für die Kultur benötigt – jedoch wird dieses Geld nicht direkt aus dem städtischen Haushalt kommen. Stattdessen muss das vorhandene Geld effizienter eingesetzt werden. Hierbei wird auch auf das Potenzial von Stiftungen mit hohem Grundkapital hingewiesen, die bisher nicht strategisch genutzt werden. Ebenso wird angemerkt, dass Synergieeffekte zwischen den verschiedenen kulturellen Einrichtungen sinnvoll genutzt werden könnten, um Ressourcen zu bündeln.
Erfolgsmessungen sind ebenfalls ein Thema, doch es müsse zunächst definiert werden, an welchen Kriterien Erfolg gemessen wird. Best practice Städte haben gezeigt, dass ein städtischer Kulturfonds neue Finanzierungsquellen erschließen kann. Breite Beteiligung aus der Bevölkerung könnte zudem zu genossenschaftlichen Modellen führen, die eine nachhaltige Finanzierung sichern.
Ein weiterer Punkt ist, dass der Stadtrat und die Verwaltung zwar gute Ideen und Vorschläge entwickeln können, jedoch konkrete Handlungskonzepte benötigt werden, um diese Ideen umzusetzen. Ein externer Blick auf die Strukturen könnte ebenfalls hilfreich sein. Die Antragstellenden erhoffen sich, dass ein Kulturentwicklungsplan die notwendigen Handlungsempfehlungen liefert.
In der Diskussion im Haupt- und Finanzausschuss wurde der Antrag von allen Beteiligten begrüßt, darunter auch der Oberbürgermeister, die Kulturreferentin und die Kämmerin, die das Vorhaben unterstützen. In den letzten Wochen fanden Gespräche mit vielen städtischen Einrichtungsleitungen und freien Trägern statt, und alle Beteiligten spüren die Unsicherheit. Dennoch wird auch die Chance erkannt, die Krisensituation zu nutzen, um verkrustete Strukturen in der Schweinfurter Kultur aufzubrechen und eine neue, hoffnungsvolle Perspektive zu schaffen.
Der Kulturentwicklungsplan mit dem Titel „Kultur für alle“ soll dazu dienen, die kulturelle Landschaft in Schweinfurt neu zu denken und zukunftsfähig zu gestalten.
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