Eine Spenderleber rettet das Leben einer 26-jährigen Patientin
Dramatischer Verlauf mit gutem Ende: Eine Lebertransplantation am Uniklinikum Würzburg rettete im Sommer 2025 einer 26-jährigen Patientin das Leben.
WÜRZBURG – Magdalena Falk, eine 26-jährige Verkäuferin und semiprofessionelle Klavierspielerin, erlitt im Sommer 2025 ein akut-auf-chronisches Leberversagen und musste Ende August am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) von Prof. Dr. Johan Lock und seinem Team erfolgreich transplantiert werden. Sie drückt ihre tiefe Dankbarkeit aus und spielt nun im Flur des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) den Coldplay-Hit „Viva la Vida“ – es lebe das Leben.
Dramatische Entwicklung und Diagnose
Die 26-Jährige fühlte sich zunächst nur energielos und müde. Ihr Zustand verschlechterte sich rapide, was am 2. August zur Einlieferung ins Klinikum Coburg und am nächsten Tag per Rettungshubschrauber ans UKW führte. Dort wurde ein akut-auf-chronisches Leberversagen diagnostiziert. Es wurde eine Leberzirrhose festgestellt, von der die Patientin bis dahin nichts wusste und deren typische Ursachen (wie Adipositas, Diabetes mellitus oder übermäßiger Alkoholkonsum) bei ihr nicht vorlagen, was die Diagnose ungewöhnlich machte.
Die junge Frau musste auf der Intensivstation intubiert werden. Neben der Leberversagen verschlechterte sich auch die Nierenfunktion, sodass sie dialysepflichtig wurde. Magdalena Falk verbrachte diese dramatische Zeit, in der sie auch eine Lungenentzündung erlitt, insgesamt vier Wochen im Koma.
Transplantation und Genesung
- Wartezeit: Die Patientin wurde am 20. August auf die Warteliste für eine Lebertransplantation bei Eurotransplant gesetzt. Am 30. August stand ein passendes Organ zur Verfügung. Die Wartezeit von zehn Tagen war laut Prof. Lock angesichts der Dringlichkeit vergleichsweise lang, was unter anderem damit zusammenhing, dass kleinere Frauen bei der Lebertransplantation etwas benachteiligt sind.
- Operation: Die fast fünfstündige Operation verlief ohne Komplikationen.
- Reaktion der Patientin: Magdalena Falk erfuhr erst zehn Tage nach der Operation von der erfolgreichen Transplantation, da sie nicht ansprechbar war. Sie beschreibt anfangs ein „sehr seltsames Gefühl“ mit dem fremden Organ, empfand aber die psychologische Betreuung am UKW als sehr hilfreich. Heute ist sie „höchst dankbar“ für die zweite Chance und will noch vorsichtiger auf ihre Gesundheit achten.
- Aktueller Zustand: Sie beschreibt ihren körperlichen Zustand nach der Transplantation zunächst als pure Schwäche. Mittlerweile kehrt die Energie zurück; sie schafft wieder die Wegstrecke zum Flügel oder in die Cafeteria.
- Nachsorge: Nach insgesamt fünf Wochen auf der Intensivstation und Intermediate-Care-Station befindet sie sich nun auf einem normalen Stationszimmer und wartet auf einen Platz für eine etwa drei- bis vierwöchige Reha. Sie wird voraussichtlich lebenslang Immunsuppressiva einnehmen und anfangs alle drei Monate, später einmal pro Jahr, zur Nachsorge ans UKW kommen müssen.
Prof. Lock schätzt ihre Perspektiven für ein weitgehend normales und langes Leben als sehr gut ein, da eine Spenderleber im Vergleich zu anderen Organen keine begrenzte Funktionsdauer hat.
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!
















