SW1-Familie und Gesundheit

Bilanz beim Pflegestützpunkt Bad Kissingen

Keiler Helles

BAD KISSINGEN – In ein Seniorenheim zu ziehen, ist für viele ältere Menschen meist nur die letzte Option. Die meisten möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben, benötigen dafür aber Unterstützung, beispielsweise durch einen ambulanten Pflegedienst.

Die Beantragung dieser Hilfe stellt viele jedoch vor große Herausforderungen. Daniela Wehner vom Pflegestützpunkt des Landkreises Bad Kissingen kennt die Sorgen Betroffener: „Welche Leistungen kann ich beantragen? An wen muss ich mich wenden? Welche Nachweise brauche ich? Diese Fragen können für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sehr belastend sein.“

Das Team des Pflegestützpunkts steht den Bürgerinnen und Bürgern mit Rat und Tat zur Seite. „Wir sind Ansprechpartner für alle Menschen aus dem Landkreis, die Fragen zur Pflege haben oder Unterstützung benötigen – egal, ob bereits eine Pflegesituation besteht oder sich abzeichnet“, erklärt Tanja Büchs.

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So auch im Fall von Günther (92) und Waltraud M. (87, Namen geändert). Das Ehepaar hat jeweils einen Pflegegrad und unterstützt sich gegenseitig im Alltag. Zusätzlich hilft ein ambulanter Pflegedienst. Dennoch kamen die beiden an ihre Grenzen, besonders bei Schriftverkehr, finanziellen Angelegenheiten und Behördengängen. Da sie keine nahen Angehörigen haben, wandten sie sich an den Pflegestützpunkt. Dort wurden sie zu Pflegeleistungen und möglichen Hilfsangeboten beraten. Gemeinsam mit den Beraterinnen wurden ein Mahlzeitendienst, ein Hausnotruf und ein ehrenamtlicher Besuchsdienst organisiert sowie ein Antrag auf ambulante „Hilfe zur Pflege“ gestellt. Dank dieser Unterstützung können sie weiterhin zu Hause leben.

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Nicht nur Senioren, sondern auch Kinder, Jugendliche oder Menschen mit Behinderung können auf Hilfe angewiesen sein. „Unsere Zielgruppe umfasst neben Pflegebedürftigen und deren Angehörigen auch deren unterstützendes Umfeld sowie Fachleute“, erklärt Wehner. Neben Sprechstunden in Bad Kissingen gibt es Außensprechstunden in Bad Brückenau und Maßbach.

Die Beraterinnen müssen sich ständig weiterbilden, um auf dem neuesten Stand der gesetzlichen Regelungen zu bleiben. „Nur so können wir den Menschen die bestmögliche Unterstützung bieten“, sagt Büchs. Die Bandbreite der Anfragen ist groß: Während manche Anliegen schnell geklärt sind, brauchen andere Fälle Wochen oder Monate, etwa wenn nach einem Krankenhausaufenthalt eine umfassende Versorgung organisiert werden muss.

Die Arbeit des Pflegestützpunkts wird geschätzt. „Viele Menschen sagen uns, dass sie ohne unsere Hilfe aufgegeben hätten oder keine Bewilligung bekommen hätten. Diese Dankbarkeit ist für uns eine große Motivation“, so Wehner.

Seit der Eröffnung des Pflegestützpunkts im Jahr 2021 haben sich die Beratungskontakte fast verdoppelt – von 1.100 auf 2.035 im Jahr 2024. Die meisten Anfragen kamen telefonisch (1.282), gefolgt von persönlichen Beratungen (424) und schriftlichen Anfragen (206). Die Mehrzahl der Ratsuchenden war zwischen 80 und 89 Jahre alt.

Die Beratung ist kostenlos und neutral. Weitere Informationen gibt es unter Tel. 0971/801-5300 oder unter www.kg.de/pflegestuetzpunkt

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