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Schweinfurt: Die Initiative ZUKUNFT.ödp ist gegen die Bebauung am Gottesberg – Starkregen und Dürreperioden im Fokus

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SCHWEINFURT – Angesichts der Überschwemmungen in Teilen Bayerns und Bad Württembergs plädiert die Initiative ZUKUNFT.ödp zusammen mit den Sprechern der Bürgerinitiative Gottesberg dafür, von einer Bebauung des Gottesbergs Abstand zu nehmen.

Sie weisen darauf hin, dass jede Region in Bayern mittlerweile von Starkregenereignissen getroffen werden kann. Blieb eine Region bisher davon verschont, bedeute dies nicht, dass sie dies auch künftig bliebe, so ihr Verweis auf Aussagen des Physikers und Klimaforschers Prof. Harald Kunstmann von der Universität Augsburg.

„Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, dass das Areal am Gottesberg entlang des Marienbachs wie im Flächennutzungsplanplan festgelegt eine Grünfläche bleibt, statt mit mehrstöckigen Bauten versiegelt zu werden“, so die Vorsitzende der Initiative ZUKUNFT.ödp, Ulrike Schneider. „Die innerstädtische Grünfläche am Gottesberg wird für beide Extremwetterlagen gebraucht – bei extremen Hitzewellen als Kaltluftentstehungsgebiet für die Innenstadt und die angrenzenden Wohngebiete, bei Starkregenereignissen als Überschwemmungsgebiet für die Wassermassen. Dass die Stadtverwaltung die Bebauungspläne zunächst ohne jede Diskussion im Stadtrat und dann auch noch konträr zum übergeordneten Regionalplan und Flächennutzungsplan in Gang gesetzt hat, hält sie für ein fragwürdiges und wenig vorausschauendes Vorgehen.

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Hochwassergefahrenfläche am Marienbach
Intensiv mit dem Areal am Gottesberg als Überschwemmungsgebiet haben sich auch die Bürgerinitiative und der Bund Naturschutz befasst. „Das Gebiet ist vom Landesamt für Umwelt als Hochwassergefahrenfläche im Bayernatlas ausgewiesen, und ist damit eigentlich von einer Bebauung frei zu halten“, so Richard Lindner – Geschäftsführer des Bund Naturschutz Schweinfurt. Diesem Argument schließen sich auch die beiden Sprecher der Initiative Gottesberg, Dr. Michael Ramming und Dr. W. Rebstöck an, Beide fordern, erst die Fertigstellung des Klimaschutzplans abzuwarten und dann auf Basis von Fakten endgültig zu entscheiden. „Es geht um nicht weniger als unsere Lebensgrundlagen“, betonen die Ärzte im Hinblick auf die möglichen Folgen mit Nachdruck.

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Verkauf vollzogen?
Ob der Kaufvertrag zwischenzeitlich geschlossen wurde, entzieht sich der Kenntnis sowohl des Stadtrats als auch der interessierten Bürger. Seit Monaten versucht Dr. Ramming Auskunft zu erhalten. Er beruft sich auf das allgemeine Recht auf Auskunft nach dem Bayerischen Datenschutzgesetz. Seit Monaten erhält er die gleiche Antwort von der Stadt: Man werde sich melden, sobald es etwas zu berichten gibt „Das ist bemerkenswert, denn der Verkauf wurde schon im Oktober mit den Stimmen der CSU, der Grünen und der AfD im Stadtrat beschlossen.“ Verkauf und Käufer stehen damit fest. Es stellt sich für die Bürgerinitiative die Frage, ob es an den besonderen Auflagen eines Hochwasserschutzgebietes liegen könnte. Immerhin habe die Sparkasse ihre ursprünglichen Pläne für den Bau eines Parkplatzes wegen der Hochwasserschutzauflagen nicht verwirklichen können. Man gehe davon aus, dass auch am Gottesberg nicht mit zweierlei Maß gemessen werden könne, so Schneider.

Resilienz
Ihr Hauptargument bleibt allerdings, das Lebensumfeld für die Bürger der Stadt Schweinfurt so lebenswert wie möglich zu erhalten. Und da sei einiges im Argen: mit dem durch die CSU beantragten Wegfall der Baumschutzverordnung, dem damit einhergehenden Ungleichgewicht zwischen gefällten und nachgepflanzten Bäumen, der fehlenden Entsiegelung nennenswerter Flächen und der geplanten weiteren Flächenversiegelung agiere die Stadt nach wie vor viel zu wenig nachhaltig. Wenn selbst der bayerische Ministerpräsident angesichts der Hochwasserkatastrophe zugeben muss, dass „wir uns dem Thema Klimaschutz, aber auch Klima-Anpassung viel stärker widmen müssen“, dann wirkt die von der CSU geplante Flächenversiegelung ausgerechnet am Gottesberg wie eine Farce. Im Spannungsfeld zwischen stagnierenden Verhandlungen mit dem Investor sowie Überschwemmungen und Hitzesommern plädieren die Initiativen für einen Neustart der Planung für diese innerstädtische Naherholungsfläche.

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