
Ich bin stets gewillt, den öffentlichen Personen-Nahverkehr zu benutzen und auf das Auto zu verzichten. Wenn es denn geht. Dieses Wochenende zum Fußball nach Aubstadt, Großbardorf oder Friesenhausen geht es von Schonungen aus leider wirklich nicht. Nach Bamberg zu einer Brauerei-Tour kommt man hingegen ganz gut.
Wir waren nach Drosendorf und Reckendorf im Bamberger Umland unterwegs. Mit dem Bayernticket kann man auch den Bus nehmen und die Verkehrsgesellschaft agilis benutzen. Kurzum: Die Ziele sind erreichbar für gerade mal 18 Euro pro Person. ABER….

… schon auf dem Schonunger Gleis nach dem Lösen des Tickets wird über Lautsprecher gewarnt, dass der aus Schweinfurt kommende Zug überfüllt wäre und die Bahn dazu rät, besser nach einer Alternative zu suchen.
Nun ist es so, dass man um 14 Uhr mit dem Vorhaben einer Brauereitour und dem gekauften Bayernticket bereits in der Tasche ungern kurzfristig die Alternative Autofahren in Erwägung ziehen möchte. Radfahren und Laufen ohnehin nicht. Ob von Schonungen aus ein Bus direkt nach Bamberg fährt? Wohl eher nicht.
Also stiegen wir trotzdem ein in den restlos vollen Zug. Via Smartphone kündigte die Bahn an, dass eine Mitnahme von Fahrädern nicht möglich wäre. Nicht schlimm für uns, wir hatten ja keine dabei. Wohl aber andere Mitreisende, die vor die Reihen der umklappbaren Sitze ihre Räder stellten, weshalb sich in unserem Abteil acht Leute nicht hinsetzen konnten, während die Radfahrer neben ihren Rädern saßen.
30 Minuten fuhren wir also stehend nach Bamberg, was an sich gar nicht so schlimm ist. Durch die paar Minuten Verspätung aber zeichnete sich ab, dass nur mit einem kleinen Spurt zu Fuß der Anschlussbus Richtung Memmelsdorf erreichbar sein wird. Solchen Stress mag ich an sich nicht, auch wenn letztlich alles gut ging.
Wenig später zurück nach Station eins wieder am Bahnhof fuhr die Regionalbahn Richtung Ebern erst mit 15 Minute Verspätung los. Ohne ersichtlichen Grund. Was nicht schlimm war, weil wir ja Zeit hatten. Nach Station zwei in Reckendorf freilich kam diese Bahn aus Ebern Richtung Bamberg auch mit Verspätung an. Weshalb am Hauptbahnhof der Anschlusszug Richtung Würzburg, also für uns Schonungen, schon weg war – weil er wiederum überpüntlich abfuhr und eben nicht bereits war, mal zwei Minuten zu warten.
Nun hatten wir eine Stunde Aufenthalt in Bamberg. Zu den Brauereien läuft man rund 20 Minuten. Was bedeutete, dass ein Fußmarsch dorthin zwar möglich ist, man (und frau) das Bier dann aber hinein schütten muss, um gleich wieder zum Bahnhof zurück zu hetzen…
So macht in der Summe das Bahnfahren halt doch wenig Spaß. Zumindest möchte man das nicht ständig erleben und fragt sich, weshalb bei einem Riesenandrang die kleinstmöglichen Züge zum Einsatz kommen und warum es nicht möglich sein kann, bei der offentlichen Verspätung eines Zuges nicht wenigstens zwei Minuten mit der Abfahrt des anderen zu warten, wenn andererseits doch auch 15 Minuten spätere Abfahrten grundlos üblich sind, obwohl da in dieser Zeit niemand mehr einstieg…
Michael Horling
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