Home / Spitze Zungen / Spitze Zungen: Hurra, ich werde Stromerzeuger!

Spitze Zungen: Hurra, ich werde Stromerzeuger!


Auto Uhlmann

Unsere Heizanlage schnurrt nicht, sie ächzt. Auch wenn sie aktuell kein warmes Wasser erzeugt, weil wir den Gasverbrauch wie schon 2022 ab Mai und den Sommer über stoppen. Wir heizen nicht mehr, wir verzichten auch auf warmes Wasser und duschen kalt. Das härtet ab, das sparte letztes Jahr bereits gutes Geld.

Das Ächzen freilich bedeutet, dass das rund 20 Jahre alte Ding wohl besser ausgetauscht werden sollte, bevor die Heizperiode im Spätsommer beginnt. Wir haben uns mal informiert, was dann am besten ist. Denn das mit dem Gas soll ja ab 2023 eh nicht mehr erlaubt sein.


Abenteuer Allrad 2023



Natürlich wäre eine Photovoltaik-Anlage auf unserem nach Süden ausgerichteten Dach ideal. Strom selbst erzeugen, dazu eine Wärmepumpe füttern, damit mehr oder weniger alles selbst produzieren. Ein Traum, der sich zu 100 Prozent natürlich nie erfüllen lässt, denn im Winter scheint zu oft ja keine Sonne.


Erste Einschätzungen von Fachfirmen haben ergeben, dass solche großen Pläne mit bestimmt 100.000 Euro anschlagen. Denn unser Haus ist groß und alt. Kosten, die trotz einer im Raum stehenden Förderung mit vielleicht 25 Prozent irgendwie einfach meine finanzielle Vorstellungskraft übersteigen.

Nun habe ich gelesen, dass die Stadtwerke etwas anbieten: Sie bauen auf eigene Kosten eine PV-Anlage auf mein Dach, die ich dann mieten kann. Das wäre, nachdem wir rund 150 Euro an Stromkosten jeden Monat haben, ja schon mal ein Anfang, dachte ich mir.

Also ließ ich mir ein Angebot machen. Das kam schnell: Über 10.000 kWh im Jahr könnte so eine Anlage im Jahr erzeugen. Wir verbrauchen rund 5000. Klingt also schon mal perfekt. Das Angebot errechnete, dass wir 3,8 Tonnen CO2 damit einsparen können.

An sich genial: Nur gewähren mir die Stadtwerke von den über 10.000 kWh zum Eigenverbrauch nur geschätzte 2.532 – also die Hälfte von dem, was ich benötige. Immerhin aber könnte ich so um die 75 Euro im Monat sparen.

Der Haken an der Sache: 169,24 Euro würde für mich die monatliche Pacht kosten. Dazu kommen optional 24 Euro für Wartung und Versicherung. Selbst wenn ich darauf verzichte…

… so würde ich künftig statt 150 Euro rund 245 Euro zahlen. Für meinen Strom und dafür, dass auf meinem Dach eine Photovoltaik-Anlage errichtet ist, die mir noch nicht mal gehört.

Natürlich bekomme ich die EEG-Vergütung für die geplanten 8.887 kWh, die ins Netz eingespeist werden. 8,2 Cent pro kWh, macht umgerechnet rund 60 Euro im Monat.

Womit ich dann also rund 35 Euro mehr zahle im Monat, für zwar grünen Strom, aber mit einer unversicherten PV-Anlage auf meinem Dach und ohne Wartunspauschale.

Jetzt gibt´s zwei Möglichkeiten: Entweder ich habe irgendwas nicht begriffen und das Modell falsch verstanden. Oder die Sache mit dem gemieteten Solarstrom von meinem Dach ist eine für die Umwelt gute Geschichte, die für meinen Geldbeutel keine ist.

Wir bleiben hier in Schonungen aber am Ball. Aktuell heizt die Sonne unser Wohnzimmer. Leider halt im Sommer…

Michael Horling
(eMail-Adresse im Impressum)


ANZEIGE - Heute mal ausgehen/bestellen? Wie wäre es mit:
Maharadscha
Naturfreundehaus


Nutze die kleine rote Glocke unten rechts um aktuell informiert zu werden!
Folge uns auf Facebook | Instagram


© 2fly4 - Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!