
Es blubbert wieder, Melodien setzen sich langsam, aber sicher im Hirn fest. So mancher Refrain steigt gleich in den Kopf und will aus dem Ohr nicht mehr raus. Es ist mal wieder die Zeit des neuen Materials von Beborn Beton.
Unter „Spitze Zungen“ läuft dieser Beitrag hier deshalb, weil es auf SW1.News keine Rubrik gibt für die Vorstellung von Musik und Bands außerhalb der Region Unterfranken. Beborn Beton kommen aus Essen. Das rechtfertigt freilich trotzdem auch keine Erwähnung im Bereich der Gastronomie 😉 .

Der Autor dieser Zeilen stieß Mitte der 90er Jahre zufällig auf die Band. „Earth“ hieß der erste Song, den er hörte. Aus dem Album „Nightfall“ mit „The Colour of Love“ als dritten Titel, der damals rauf und runter lief im damaligen Zuhause in Dittelbrunn.
Natürlich kaufte er sofort „Twisted“ und „Concrete Ground“ nach, die CD´s zuvor mit Knallern wie „Tybalt“ oder “ Lost Little Robot“. Schon 1997 erschien „Another World“, 1999 dann „Fake“. Die Coverversion von „Zauberstab“ auf dem deutschpsprachigen Album „Rückkehr zum Eisplaneten“ im Jahr 2000 war ein Knaller.
Von Dittelbrunn aus wurden Konzerte in zwei Mal Gießen in Hessen besucht. Dann wurde es still um Beborn Beton. Unfassbare 15 Jahre vergingen, bis das sensationelle Album „A Worthy Compensation“ erschien. Mit lauter Ohrwürmern. Die beiden Stefans und Michael, alle in etwa im Alter des Verfassers dieses Beitrags, wurden diesmal von Schonungen aus in Augsburg bei einem Konzert besucht.
Und dann vergingen wieder fast acht Jahre. Ehe es seit Januar 2023 wieder blubbert und die Refrains sich im Hirn festsaugen. Mit dem Vorab-Video zu „Dancer in the Dark“ war klar: Es wird nach über 30 Jahren des Bestehens von Beborn Beton mutmaßlich nochmal besser. Aber geht das überhaupt?
Und spätestens Video zwei („Last Chance“) toppte schon wieder mal alles. Reden wir mal gar nicht über die überaus schlauen und zeitgemäßen, kritischen Texte, sondern nur über die Musik: Da schaffen es drei Herren, die auf die 60 zugehen, noch genauso kreative Synthie-Klänge zu erzeugen, genau die Melodien für Gänsehaut rauszuhauen. Um parallel erwachsen zu klingen wie noch nie. Reifster Pop entsteht bei sowas dann, der zu keiner Sekunde langeweilt.
„Melancholische Pop-Hymnen“ schreibt wikipedia der Band zu. Treffer! „Darkness falls again“, das am Freitag, den 17. März erscheint, wurde trotz der leider nur acht Songs zu einem Meisterwerk. Man darf ein bisschen hoffen, dass zahlreiche weitere Titel in der Schublade stecken, damit es nicht wieder acht Jahre dauert bis zur nächsten CD.
Übrigens: Am 25. März erscheint die neue Scheibe von Depeche Mode. Der Schreiber dieses Textes hatte bis in die 90er Jahre Gänsehaut bei jedem Song der Briten. Ungefähr 15 Jahre lang. Dann wurden DM zunehmend fader, fast schon belanglos. Parallel kamen Beborn Beton auf. Zum Glück. Stadien füllen werden sie Zeit ihres Lebens nicht mehr. Aber vielleicht kommt das Trio ja mal zu einem Livekonzert nach Schweinfurt?
Michael Horling
michael.horling@t-online.de
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