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Michael Horlings ganz normaler Relegations-Wahnsinn mit 21 Spielen in 16 Tagen, 23.555 Zuschauern, 89 Toren und 888 Kilometern

Keiler Helles

SCHONUNGEN – Sportjournalist Michael Horling hat´s mal wieder getan: Der ganz normale Relegations-Wahnsinn führte den Freund des lokalen Fußballs in der entscheidenden Phase der Saison binnen 16 Tagen zu 21 Partien bei 89 Toren, stolzen 23.555 Zuschauern und 888 Kilometern.

Der 45 Jahre alte Schonunger „trickste“ dabei ein wenig, sah nicht alle Partien ganz. Auch zwei finale Matches während der regulären Runde, bei denen es am letzten Spieltag jeweils um Alles oder Nichts ging, fließen ein in diese Auflistung. Und eine sehr entscheidende Versammlung an einem der wenigen spielfreien Tage….

Hier seine einzelne Berichte über Erlebnisse – mit jeweils einem ausgesuchten, speziellen Bild zum Spiel und der Begründung, warum er sich für genau dieses Foto entschieden hat… Teil drei umfasst die Partien 15 bis 21.

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Tagebuch 2014 01 Schweinfurt - HeimstettenSamstag, 24. Mai: FC Schweinfurt 05 – SV Heimstetten: 4:3
Ja, klar, geil: Das ist schon was für die Ewigkeit. Nach Heimstettens 3:1 kurz vor Schluss waren die Schnüdel mausetot. Abgestiegen in die Bayernliga, weil parallel Hof gewann. Es knallte im Fanblock, „Verpisst Euch!“ stand auf einem hochgehaltenen Transparent. Einige Fans brachen mit dem Team, Sportchef Rüdiger Mauder rieb sich am Zaun auf. Nach mehr als zehn Minuten Pause galt es, die restlichen Minuten herunterzuspielen. Gut, dass inzwischen klar war: Weil Rosenheim nicht siegte, hatte Heimstetten den Klassenerhalt geschafft. So oder so. Und deshalb wurde aus dem „3:1-So“ ein „3:4-So“. Binnen drei Minuten schenkten die Schweinfurter den Gästen drei Treffer ein. Regionalliga, wir bleiben! Dass die Hofer in den Tagen danach eine Verschwörung witterten, juckt beim FC 05 längst niemanden mehr. 😉
Bilanz nach Spiel 1: 7 Tore, 24 Kilometer, 1659 Zuschauer.

Warum das Foto? „Nach dem Spiel holte die Mannschaft das riesige Transparant und bat Markus Wolf darauf um seine Entscheidung weiterzumachen. Das rührte den Vorstand zu Tränen. Links neben ihm ist Marius Thein zu sehen. Beide machten neun Tage später dann tatsächlich weiter. Wie auch Sportchef Rüdiger Mauder, rechts auf dem Bild.“

Und schon wieder drei späte Tore….

Tagebuch 2014 02 Wuelfershausen - EgenhausenSonntag, 25. Mai: DJK Wülfershausen – FV Egenhausen: 1:3
Noch ein Endspiel, diesmal um Rang zwei in der Kreisklasse, wobei für beide auch der Titel drin gewesen wäre, hätte parallel nicht Altbessingen gewonnen. Doch es ging vor über 400 Fans immerhin um sichere Relegationsspiele. Eine Viertelstunde vor dem Ende ging Wülfershausen in Führung, brauchte eh nur ein Remis. Aber seit dem Tag zuvor ist im Fußball endgültig alles möglich. Und so drehte auch Egenhausen mit drei späten Toren die Partie komplett. Immerhin aber „nur“ binnen sechs Minuten. Das bedeutet: Verlängerung der Saison! Wülfershausens Spielertrainer Thomas Pfeuffer kann hingegen seinen Beinbruch auskurieren. Nur mit Krücken ist er in diesen Tagen mobil. Auch drei Tage später als Zuschauer in Schwebenried…
Bilanz nach Spiel 2: 11 Tore, 94 Kilometer, 2069 Zuschauer.

Warum das Foto? „Egenhausens Julian Weis spielte nach seinem entscheidenden Tor den Tip-Kicker, nahm den Finger an den Kopf, was vielleicht auch einfach nur heißen sollte: `Ich hab´s gemacht!´ Sah aber gut aus!“

Der Parkplatz fast im Nachbarort

Tagebuch 2014 03 Aubstadt SchweinfurtDienstag, 27. Mai: TSV Aubstadt – FC Schweinfurt 05: 2:3
Jetzt starten die richtigen Relegationsspiele. Gleich mit dem denkbar geilsten Kracher: Dem Derby um den Aufstieg oder Verbleib in die / der Regionalliga. Fast 3000 zahlende Zuschauer sorgten für die Kulisse des Jahrtausends in Aubstadt. Schon 30 Minuten vor Spielbeginn staute sich die anrollende Pkw-Karawane bis fast ins vier Kilometer entfernte Großeibstadt. Die Bauern hatten alle Kühe und Schafe in den Stall gebracht, um auf den Feldern Platz zu schaffen für´s Parken. 2:0 und 3:1 führte der FC 05. Das Endresultat hielt die Spannung aufrecht für das Rückspiel drei Tage später. Dann werden die Bratwürste längst nicht so gut sein wie im Grabfeld. Geschätzte 10.000 gingen an diesem Abend über den Grill. 20 Minuten nach Spielende war die letzte ausverkauft. Maßarbeit in der aufmuckenden Fußball-Provinz!
Bilanz nach Spiel 3: 16 Tore, 214 Kilometer, 4889 Zuschauer.

Warum das Foto? „Die Bildausbeute an diesem Abend war nicht sonderlich gut. Warum auch immer. Ganz am Ende, als die Schnüdel kurz vor dem sicheren Sieg standen, stieg Florian Hetzel rüde ein und sah die Rote Karte.“

Kabineneier gegen Stierhoden

Tagebuch 2014 04 Schwebenried - LengfeldMittwoch, 28. Mai: DJK Schwebenried / Schwemmelsbach – TSV Lengfeld: 5:1
Zehn Tage zuvor feierte auf dem selben Sportplatz der FC Schweinfurt 05 2 die Meisterschaft in der Bezirksliga. Vize Schwebenried schaute nach der erlittenen Niederlage bim Jubeln zu und nahm sich vor, den Weg in die Landesliga möglichst auch anzutreten. Über 700 Fans sahen Etappe eins mit dem unerwarteten Kantersieg gegen Lengfelder, die eben in dieser Landesliga Nordwest das Schneckenrennen gegen Garitz für sich entschieden hatten. Nach 33 Minuten und Manuel Weißenbergers Hattrick führt die DJK mit 4:0, fährt letztlich die halbe Miete ein, sorgt vor dem Rückspiel für gewaltig Vorsprung. Gästetorwart Roman Kölbl vermutete nach dem 0:4, dass Lengfelds Truppe die „Eier in der Kabine vergessen“ habe. Schwebenrieds Fans sangen parallel von eigenen „Hoden wie ein junger Stier“. Fußball kann manchmal „sackrisch“ toll sein!
Bilanz nach Spiel 4: 22 Tore, 276 Kilometer, 5619 Zuschauer.

Warum das Foto? „Der Kollege der Tageszeitung entschied sich für das andere Tor. Doch binnen weniger Minuten ließ es Schwebenried vier Mal klingeln. Es entstanden schöne Motive. Vor allem Manuel Weißenbergs drei Finger nach seinem Hattrick.“

Hooligans in Oberschwarzach?

Tagebuch 2014 05 Oberschwarzach - DJK SWDonnerstag, 29. Mai: DJK / SV Obschwarzach / Wiebelsberg – DJK Schweinfurt: 3:1
Unwürdiges Wetter am Feiertag für ein Kreispokal-Endspiel: Es „pisste“ unentwegt, so als hätten die männlichen Götter im Himmel zu viel Vatertagsbier konsumiert. Rund 500 Zuschauer kamen dennoch an die Oberschwarzacher Weinberge an das Ende der Marktgemeinde, wo die Straße weiterführt ins so idyllische Handthal. Die Lust, den Fußball mit einem Ausflug zu verbinden, raubte freilich der „Schnürlregen“. Also nur Fußball! Der Meister der Kreisliga schaffte tatsächlich das Double und feierte das dann enstprechend mit frisch kreierten Shirts und allerlei Sekt- und Bier-Spritzerei. Als wäre es nicht ohnhin feucht genug gewesen. Auffällig: Mitgereiste, frenetisch anfeuernde Schlachtenbummler der DJK, an deren Bellevue in Schweinfurt ansonsten doch immer Friedhofsstimmung herrscht. Das späte und vorentscheidende 2:1 gefiel dem Gästekeeper Rony Schreiber gar nicht. Er verursachte danach noch einen Elfmeter, flog wegen einer Notbremse vom Platz, knallte dem gefoulten Sebastian Reinstein den Ball an den Kopf. Für die Rauchbomben der Oberschwarzacher Anhänger nach Spielschluss würde der Verband dem FC Schweinfurt 05 den Pokalsieg aberkennen, mit Platzsperren drohen und die Verursacher als Hooligans bezeichnen.
Bilanz nach Spiel 5: 26 Tore, 352 Kilometer, 6132 Zuschauer.

Warum das Foto? „Elegant schnürt sich der Sekt anscheinend aus der Flasche, während das Weißbier aus dem Hefeglas doch eher schwuppig nach außen zu dringen scheint. Diese Spritzerei nach Meisterschaften, Aufstiegen oder eben auch Pokalsiegen sind echt klasse Motive.“

Sechserreihen bis zur Straße

Tagebuch 2014 06 Schweinfurt - aubstadtFreitag, 30. Mai: 1. FC Schweinfurt 05 – TSV Aubstadt: 4:1
Ja, doch, so macht Relegation Spaß. Nach ein paar Tagen des Regens kehrte der Sommer langsam zurück. Schon eine halbe Stunde vor Spielbeginn war der Volksfestplatz komplett dicht geparkt, standen die Zuschauer in Sechserreihen an den Kassen auf dem Vorplatz des Stadions bis zur Niederwerrner Straße. Zwischenzeitlich hatte der FC 05 sogar Angst davor, Leute heimschicken zu müssen. Fast 5000 Anhänger aus beiden Lagern toppten die Kulisse vom Hinspiel drei Tage zuvor. Aubstadt hätte mit zwei Toren Unterschied gewinnen müssen, kam aber nie auch nur im Ansatz zur Chance dazu. „Wir sind nur ein Karnevalsverein“, sangen die Fans der Gäste, als sich der Nichtaufstieg der Grabfelder abzeichnete. Und sie feierten ihr Team. Die Schnüdel durften das noch nicht so richtig machen. Denn erst am Sonntag danach sollte sich entscheiden, ob das schon für den Ligaerhalt reichen würde…. Es reichte nicht…
Bilanz nach Spiel 6: 31 Tore, 376 Kilometer, 10.746 Zuschauer.

Warum das Foto? „Es war die Schrecksekunde des Spiels, als Matthias Völker unabsichtlich den Ellebogen von Julian Grell auf die Nase bekam. Danach lief ihm Blut ins Auge, es sah anfangs gar nicht gut aus. Die Sanitäter rannten herbei. Zum Glück passierte letztlich nichts wirklich Schlimmes.“

Stille Anfeuer-Mädels

Tagebuch 2014 07 Egenhausen - FTS 2Samstag, 31. Mai: FV Egenhausen – FT Schweinfurt 2: 3:2 nach Verlängerung
Relegation bedeutet, logistische Planungen zu betreiben: Wann muss ich wo sein, um alles mitzubekommen? Wann muss ich wieder weg, um rechtzeitig woanders zu sein? Wie lange brauche ich vor Ort, um Flyer zu verteilen? Wo esse ich? Wo parke ich? Relegation ist Stress – erst recht dann, wenn man an einem Tag und binnen rund vier Stunden an drei verschiedenen Orten sein will. Der Samstag startet mit Brebersdorf. Highlight in Halbzeit eins ist das Wiedersehen nach langen Jahren mit Stefan Kiesel, einem alten Bekannten, der mit der Familie im kleinen Ort lebt und der einst auch mal als Sportreporter unterwegs war. Gruppenspielleiter Ludwig Kuhn staunt selbst über die unerwartet große Kulisse mit mehr als 600 Fans auf der herrlichen Anlage mit den zwei Hängen hinter dem Tor und seitlich. Relegations-Hopperei bedeutet manchmal auch, das Wichtigste zu verpassen. Egenhausens Anfeuer-Mädels sind die ersten 45 Minuten still, weil wenig passiert, weil der FV beste Gelegenheiten vergibt. Fünf Tore fallen danach noch. Doch leider ohne den Reporter, der sein „Spiel des Tages“ rund 50 Kilometer entfernt hat.
Bilanz nach Spiel 7: 36 Tore, 336 Kilometer, 11.350 Zuschauer.

Warum das Foto? „Noch eleganter als Schweinfurts Thomas Hauch kann man sein Bein ja gar nicht anheben. Er machte das so gut, dass man darunter bestens auch noch den Rang mit den vielen Zuschauern erkennen kann.“

Die Sache mit dem Zeitplan

Tagebuch 2014 08 Krum - ReichenbachSamstag, 31. Mai: FSV Krum – FC Reichenbach: 2:5 nach Elfmeterschießen
Durch Brebersdorf zuvor klappt´s nicht ganz, rechtzeitig in Krum zu sein. Auch deshalb, weil die Bundesstraße Richtung Ebern komplett gesperrt ist und die Umgehung über Zeil wegen einer Baustelle halb. Na klasse! Bei zum Glück „nur“ 562 Fans in Krum (und fast nur lauten Anhängern aus Reichenbach) findet sich wenigstens schnell ein Parkplatz an der Straße. Und: Nichts verpasst: Es steht noch 0:0. Nachdem die Hausherren das Hinspiel auswärts mit 1:0 gewannen, ist Reichenbach unter Zugzwang – und macht tatsächlich mit dem eigenen 1:0 die Sache wett. Verlängerung! Eine tolle Bratwurst wiegt den Ärger ein wenig auf. Der Zeitplan heute hätte eigentlich 90 Minuten notwendig gemacht. Und natürlich kommt´s, wie´s kommen musste: Es gibt sogar ein Elfmeterschießen – mit Keeper Mario Mölter als Reichenbachs Killer. Der kleine Ort kann weiter von Bezirksliga-Derbys gegen das große, benachbarte Münnerstadt träumen. Krum scheitert ins Runde eins – wie schon 2103 mit der Niederlage in Weyer gegen Geesdorf. Bei der Abfahrt staut sich der Verkehr wegen des geplanten Kreisels bei Zeil mehrere hundert Meter. Mensch, ihr Bauämter: Es ist doch Relegationszeit!
Bilanz nach Spiel 8: 43 Tore, 388 Kilometer, 11.912 Zuschauer.

Warum das Foto? „Reichenbachs Torjubel ist das eine. Das andere ist der Blick des geschätzten Schiedsrichters René Kohl, der zwar in Richtung Anstoßpunkt deutet, der aber mit der Geste auch signalisieren könnte, dass Reichenbachs Weg vielleicht nach oben führt.“

Über´s Treppenhaus FORD nach oben

Tagebuch 2014 09 Heidenfeld - FriesenhausenSamstag, 31. Mai: TSV Heidenfeld – SV Friesenhausen: 3:0
Es ist Stress, klar! Doch zum Glück übernimmt Marco Heumann als anpfiff-Reporter dieses Spiel. Also gilt es nur, einen kleinen Anheizer mit Zusammenfassung für inundumsw.de zu machen. Und über 100 Flyer zu verteilen. Das ist machbar, das macht Spaß angesichts der schon wieder 460 Zuschauer. Rein fantechnisch scheint diese Relegation alles zu überstrahlen. Beim Betreten des schönen Stadions des TV Haßfurt fällt gerade das 2:0 von Heidenfeld. Matchwinner Benedikt Graf macht dann auch noch das 3:0. Der A-Klassist steigt auf, der Kreisklassist steigt ab. Oder: Beide tauschen die Plätze. Die Trikot-Werbepartner passen zum Spiel: Friesenhausen steigt auf den Stufen des Treppenhauses ab, Heidenfeld fährt mit dem Wagen des Autohauses FORD – nach oben in die Kreisklasse.
Bilanz nach Spiel 9: 46 Tore, 432 Kilometer, 12.372 Zuschauer.

Warum das Foto? „Es gehört auch dazu, Bilder von Spielern zu machen, wenn sie nach einem Abstieg enttäuscht am Boden sitzen oder liegen. Schön ist es, wenn in den Sekunden des Triumphes jemand vom Sieger an die Unterlegenen denkt und Trost spendet, bevor die Aufstiegs-Feierei beginnt.“

Eine Stunde Flyer-Wahnsinn

Tagebuch 2014 10 Forst - GeesdorfSonntag, 01. Juni: TSV Forst – FC Geesdorf: 1:4
Auch der Sonntag ist ausgebucht mit Fußball. Vormittags werden die Ereignisse vom Samstag verarbeitet, am Nachmittag ruft der Relegations-Wahnsinn. Im benachbarten Forst gilt es erst, jeweils exakt gezählte 361 Flyer von anpfiff.info und inundumsw.de zu verteilen. Das dauert rund eine Stunde, Puh! Die Hölle ist los in der Botensteig-Arena. 814 Zuschauer sehen offiziell aber die Hausherren absteigen. Wobei die Gästefans eh lauter sind. Nach dem 2:0 im Hinspiel setzt sich Geesdorf wieder deutlich durch und erreicht wie schon 2013 ein Aufstiegs-Finale. Kollege Andreas Stöckinger übernimmt dankenswerter Weise den großen Bericht. Denn woanders wartet ja schon das Highlight des Tages.
Bilanz nach Spiel 10: 51 Tore, 444 Kilometer, 13.186 Zuschauer.

Warum das Foto? „Aufstiege haben ihre Helden, Abstiege oft die Momente, in denen irgendein Spieler durch einen Blackout Aktienpakate daran erwirbt. Forsts Keeper Alexander Osmanovic würde diese Partie ganz sicher gerne nochmals spielen, wenn das machbar wäre.“

Der Prahler im Tor

Tagebuch 2014 11 FTS - Kickers WSonntag, 01. Juni: FT Schweinfurt – Würzburger Kickers 2: 4:3
Was für ein Spiel! Nach dem Abstecher in Forst steht es beim Erscheinen an der Maibacher Höhe bereits 2:0 für die FTS. Schaut nach dem 0:0 im Hinspiel also gut aus. Doch binnen weniger Minuten schießen die Kickers die Turner mit drei Treffern mausetot. Was nun? „Nie im Leben machen die noch zwei Tore. Die können gar nichts mehr“, rief Würzburgs Keeper Malte Schulze-Happe und legte sich mit den – diesmal vielen – FTS-Fans an. „Wo ich mal gespielt habe, das kennt ihr nur aus dem Fernsehen“, prahlte der Schlussmann mit seinen Stationen in Paderborn oder Bielefeld. Doch dann gab´s Rot für die Kickers wegen einer Notbremse, das 3:3 und das späte 4:3 der FTS durch einen Elfmeter. „Nostalgie pur“ verspürte Schweinfurts Trainer Ernst Gehling angesichts früherer Partien an der Höh´ mit immer wieder ähnlich vielen Toren. Auf zwei weitere Partien darf der zum Saisonende scheidende Gehling freuen – ausgerechnet gegen den Nachbarn aus Schwebenried / Schwemmelsbach. Was wohl Malte Schulze-Happe an diesen beiden Abenden macht?
Bilanz nach Spiel 11: 58 Tore, 468 Kilometer, 13.886 Zuschauer.

Warum das Foto? „Das Bild sagt alles: Enttäuschte Würzburger – und alles andere als Frische….“

… und schnell noch nach Dürrfeld…

Tagebuch 2014 12 Lendershausen - EsslebenSonntag, 01. Juni: SG Lendershausen / Ostheim – SG Rieden/Eßleben 2: 0:1
Im Glücksgefühl des Turner-Sieges geht es „schnell“ noch nach Dürrfeld, den kleinen Ort der Gemeinde Grettstadt. Vier Landkreise sind beteiligt an diesem Spiel: Schweinfurt als Gastgeber und halb durch die SG Eßleben / Rieden. Würzburg eben durch Rieden. Die Haßberge durch die SG Lendershausen / Ostheim als Gegner und Kitzingen, weil auch die Relegationsfreunde aus Volkach einen Abstecher machen. Zwei Wiesen reichen so gerade aus für die parkenden Autos. Wieder kommen 650 Fans zu einem aber eher müden Kick. An sich scheint Lendershausen besser zu sein. Doch Eßleben / Rieden schafft den Sieg und den Klassenerhalt in der Kreisklasse. Die geschlagenen Haßberg´ler dürfen nochmal ran: Nächsten Samstag in Sulzheim gegen Geiselwind. Ist schon eingetragen im Terminplaner!
Bilanz nach Spiel 12: 59 Tore, 492 Kilometer, 14.536 Zuschauer.

Warum das Foto? „Der Versuch eines Fallrückziehers des diesmal verhinderten Lendershausener Torjägers Florian Hau findet anscheinend direkt am Körper seines Gegenspielers Peter Strobel statt. Und ausgerechnet dem gelang später das Goldene Tor.“

Markus Wolf „macht“ in Möbeln….

Tagebuch 2014 13 FC 05 JHVMontag, 02. Juni: Mitgliederversammlung beim FC Schweinfurt 05: Gutes Ergebnis!
Auch das ist doch irgendwie ein Entscheidungsspiel: Markus Wolf erklärte seinen Rückzug als Vorsitzender des FC 05 und setzt eine Mitgliederversammlung an, um seinen Nachfolger zu suchen. Plus Team um den neuen ersten Mann herum. In den Tagen zuvor ließ Wolf dann immer mal wieder durchklingen, dass er vielleicht doch weiter macht. Unter gewissen Umständen. Oder auch nicht. Oder was? Er macht weiter! 117 Mitglieder plus ein paar Journalisten erlebten freilich einen denkwürdigen Abend, der länger als zwei Stunden Unterhaltung bot. Quasi war´s ein Fußballspiel mit Verlängerung. Mit Edgar Gleinser, Verwaltungsrat, Ex-Vorstand und Gönner der Schnüdel, kippelte Wolf, der Gleinsers Rücktritt aus diesem Gremium forderte, gar als Bedingung stellte für´s eigene Weitermachen. „Ich werde wieder kommen, wenn andere keinen Spaß mehr haben am Spielzeug FC 05“, kündigte Gleinser an, der freilich einige Sachen geklärt haben möchte: Da ist sein Darlehen über wohl noch rund 100.000 Euro, da sind die Verdienste nach der Insolvenz 2005. „Mir gehört alles, was in der Geschäftsstelle ist“, versicherte Gleinser. „Er kann alle Sachen abholen, wenn er es belegt. Es dauert keine drei Stunden, dann sind neue Möbel da. Ich arbeite ja in der Branche…“, entgegnete Markus Wolf spitz. Herrlich. Eigentlich…
Bilanz nach „Spiel“ 13: Immer noch 59 Tore, 516 Kilometer, 14.658 Zuschauer.

Warum das Foto? „Es zeigt die neue Vorstandschaft des FC 05 und ist das einzige Bild, das an diesem Montagabend entstand…“

„La óla“ fast schon langweilig

Tagebuch 2014 14 Oberschwappach - Rimbach LuelsfeldDienstag, 3. Juni: DJK Oberschwappach – SG Rimbach / Lülsfeld: 0:4
Doch, ja, es gibt diese Spiele, bei denen man einerseits beim Erwähnen des Austragungsortes (Mönchstockheim) in verduzte Gesichter blickt. Und bei denen man selbst auf den Weg dorthin 22 Kilometer lang überlegen muss, wer genau eigentlich gegeneinander antritt. Die SG ist ein Zusammenschluss zweier Dörfer aus verschiedenen Landkreisen: Kitzingen und Schweinfurt, was die unterschiedlichsten Autokennzeichen im Ort erklärt. Auch „GEO“-Pkws sind freilich dabei. Und „HAS“sbergler, die den Gegner unterstützen. In enorm großer Zahl. 15 Minuten später startet die Partie aufgrund des Andrangs. 900 bis 1000 Leute sollen es sein, die schnelle zwei Tore von Benjamin Anger sehen. „Fast schon langweilig“ sei die Partie, meinte ein Zuschauer. Die SG-Fans versuchen früh, eine „La óla“-Welle um das dicht besiedelte Rechteck zu senden. Aus Volkach und aus Güntersleben sind die Relegationshopper zugegen. Mit Simon Weidinger steht bei den Siegern der Spielertrainer im Kasten, der ansonsten im Feld wuselt. Komisches Spiel, irgendwie….
Bilanz nach Spiel 14: 63 Tore, 560 Kilometer, 15.558 Zuschauer.

Warum das Foto? „Wie schon zwei Tage zuvor in Dürrfeld sind auch die Relegationshopper aus Volkach in Mönchstockheim. Bei ihnen erkennt man, um was es beim Fußball wirklich geht: Um Bratwurscht und Bier!“

Der Pabst und der Regen

Tagebuch 2014 15 schwebenried - FTSMittwoch, 4. Juni: DJK Schwebenried / Schwemmelsbach – FT Schweinfurt: 1:2
In Schonungen war Sommer. Bei der Abfahrt kurz vor 18 Uhr. Also: Offene Schuhe an! Jacke? Nö! Schon auf der Autobahn wunderten die dunklen Wolken vom Westen kommend. Und in Schwebenried war dann Highlife, was das Unwetter betraf: Ein Platzregen kam herunter, ausgerechnet kurz vor Beginn der Partie. Weil der Wetterumschung recht überraschend anrückte, waren da die Fußballfreunde längst schon unterwegs oder vor Ort. Über 1000 Anhänger schauten so in Schwebenried zu, sahen früh das 1:0 der Hausherren, die ja ganz scharf sind auf den Platz der Freien Turner in der Landesliga, nachdem sie auch in Lengfeld gewannen. Doch die FTS drehte dank Tino Pabst die Partie, gewann am Ende mit 2:1, als das Nass von oben sich schon wieder verzogen hatte. „Jetzt regnet´s die nächsten sechs Wochen nix“, meinte einer der Schwebenrieder Zuschauer. Prognosen zum Rückspiel gab´s allerdings nicht. Was bleibt, ist die vielleicht größte Fußball-Kulisse in Schwebenried für alle Zeiten. Sämtliche Wiesen rund um den Sportplatz dienten als Parkfläche. Relegation bewegt die Massen – selbst beim Dusch vom Himmel.
Bilanz nach Spiel 15: 66 Tore, 622 Kilometer, 16.649 Zuschauer.

Warum das Foto? „Den Regen erkennt man auf dem Bild nicht, wohl aber die vielen Schirme. Es war anfangs wirklich ein Ekelwetter in Schwebenried!“

Egenhausen dankt Geesdorf

Tagebuch 2014 16 Egenhausen - SylbachDonnerstag, 5. Juni: SV Sylbach – FC Egenhausen: 1:2
In Hesselbach stieg der SV Sylbach mit einem 2:0 gegen die SG Stadtlauringen / Ballingshausen vor genau einem Jahr auf. Ein gutes Omen? Zwölf Monate später geht es am selben Ort runter. Aus einem schnellen 1:0 macht Egenhausen nach der Pause den Sieg. Bitter für den Gewinner: Für den Fall, dass am Montag sich Reichenbach gegen Geesdorf durchsetzt, wird nur ein Platz in der Kreisliga Schweinfurt frei. Und dann müsste der Gewinner nochmals ran gegen Neubrunn, das sich gegen Kirchschönbach / Prichsenstadt durchsetzte und nach dem Elfmetersieg auch noch nicht so richtig feiern konnte. Der Verband sollte sich mal überlegen, ob er mit solchen Methoden nicht die Lust an der Relegation klaut. Trotz eines möglichen Bonusspiels für den Reporter…. Das freilich wird´s kaum geben. Denn Geesdorf gewann das Hinspiel gleich mit 5:0. Aber man weiß ja nie. Bei 482 Zuschauern in Hesselbach hielt sich der ganz große Andrang diesmal in Grenzen. Nach Andreas Rothers schnellem 1:0 für Sylbach hätte sich aufgrund der Trikotfarben eine schöne Überschrift ergeben für den Fall eines anderen Ausgangs: „Blau gegen Geld – aber ein Rother entscheidet!“ Klappte nicht.
Bilanz nach Spiel 16: 69 Tore, 658 Kilometer, 17.131 Zuschauer.

Warum das Foto? „Bauer Ewald kümmerte sich direkt neben dem Fußballplatz während der Partie um seine Felder. Sehr fleißig, immerhin war es zum Zeitpunkt der Aufnahme bereits nach 19 Uhr.“

Intensiver als Eventfußball

Tagebuch 2014 17 Schweinfurt - RosenheimFreitag, 06. Juni: 1. FC Schweinfurt 05 – TSV 1860 Rosenheim: 5:1
Als bekennender Schnüdel-Fan und Stammgast im altehrwürdigen Willy-Sachs-Stadion seit über 40 Jahren ist das ein geniales Saisonende. Die Schnüdel bestritten bereits das Eröffnungsspiel vor vollem Haus gegen die Würzburger Kickers und beendeten nun auch die Regionalliga-Saison in der heimischen Arena vor fast 4000 Fans. Mit dem Klassenerhalt gegen Rosenheim. Mehr geht doch gar nicht. „Hundert Mal intensiver als zehn Dauerkarten Eventfußball“ sei das gewesen, schreibt „Opaschnüdel“ im Forum. Er hat Recht! Der lokale Fußball hat in unserer Stadt derart ein Potenzial, dass doch endlich auch mal die heimische Wirtschaft erkennen müsste: Es ist möglich, alle 14 Tage sogar bis zu 10.000 Fans ins WSS zu locken. Würzburg will in die 3. Liga, Bayreuth denkt darüber nach, Bamberg anscheinend ebenso – und dann gerne auch die Schnüdel mittendrin. „Vision 2020“ – warum eigentlich nicht?!
Bilanz nach Spiel 17: 75 Tore, 682 Kilometer, 20.698 Zuschauer.

Warum das Foto? „Michael Kraus und Steffen Krautschneider bejubeln das 2:0 der Schnüdel. Im Hintergrund die mal wieder tolle Kulisse. Genial!“

„Glutrot gegen Fertigschwarz!“

Tagebuch 2014 18 Lendershausen - GeiselwindSamstag, 07. Juni: TSV Geiselwind – SG Lendershausen / Ostheim: 3:1
Hellblaue Lendershäuser Trikots gegen dunkelblaue der Geiselwinder. Besser wäre gewesen „Glutrot gegen Fertigschwarz“! Rund 35 Grad sind´s wohl zur frühen Nachmittagszeit in der prallen Sonne. Die angegebenen 400 Zuschauer dürften optimistisch gezählt sein. Bei der großen Hitze hatte nur wenige Fußballfans Lust auf eine Ozonbombe. Die armen Spieler. Lendershausen gibt zunächst Vollgas, verliert aber am Ende und verpasst den Aufstieg gegen Geiselwinder, die ihre Kreisklasse halten. „Von der Elbe bis zur Isar – immer wieder die SG!“, singen die Fans der unterlegenen Elf auf den Haßbergen dennoch und drücken damit ihren Wasserwunsch aus. Das Bonusspiel des Samstags endet für den Tagebuch-Reporter in Sulzheim mit Blick auf das Gipswerk schon zur ersten Trinkpause für beide Mannschaften. Weil Kollege Andreas Stöckinger für anpfiff.info berichtete, weil ein aufregenderes Match nahen sollte – und weil´s für´s Fußballschauen schlicht und einfach zu heiß war…
Bilanz nach Spiel 18: 79 Tore, 714 Kilometer, 21.098 Zuschauer.

Warum das Foto? „Lendershausens Torjäger Florian Hau setzt sich auch nier wieder durch gegen Geiselwinds Benjamin Rückel. Die ersten 20 Minuten sah es danach aus, als würde das Team seine zweite Chance zum Aufstieg nutzen können. Doch Hau traf viel später erst zum bedeutungslosen 1:2-Ehrentreffer.“

Die schönste Niederlage der FTS

Tagebuch 2014 19 FTS - SchwebenriedSamstag, 07. Juni: FT Schweinfurt – DJK Schwebenried / Schwemmelsbach: 0:1
Natürlich war´s auch an der Maibacher Höhe heiß – mit 1000 Zuschauern aber machte die Kulisse weitaus mehr Spaß. Sechs Tage zuvor verteilte sich die Sympathie bei der FTS gegen die Würzburger Kickers noch problemlos zugunsten der Turner. Diesmal war´s schwerer, weil ja auch die Gäste aus Schwebenried / Schwemmelsbach ein überaus angenehmer Verein sind. Letztlich gewinnt das Team das dritte von vier Relegationsspielen – und steigt aufgrund der Auswärts-Torregel dennoch nicht auf. Ein Treffer mehr der DJK – und die Schweinfurter hätten sich mit dem Abstieg in die Bezirksliga von Trainer Ernst Gehling verabschieden müssen. Irgendwie gut so, dass das nicht passierte. Der Landesliga erhalten dürfte sein Bruder bleiben: Vorstandsmitglied und Stadionsprecher Rudi Gehling, der nach dem 1:0 der Gäste in der 49. Minute der ersten Halbzeit über Lautsprecher ein „Anscheinend geht meine Uhr falsch!“ kund tat, der nach der Verletzung von Keeper Simon Mai nach Zusammenprall mit dem Schwebenrieder Torschützen die Auswechslung mit einem „Ich muss mich, glaub ich, beherrschen!“ kommentierte. Und der nach dem Abpfiff von der „schönsten Niederlage der FTS“ sprach. Für Schwebenried war´s ein ziemlich nutzloser Sieg.
Bilanz nach Spiel 19: 80 Tore, 738 Kilometer, 22.098 Zuschauer.

Warum das Foto? „Nach einem Vierteljahrhundert verabschiedete sich Trainerlegende Ernst Gehling mit dem Klassenerhalt. Ganz klar, dass es dafür eine Dusche gab. Zum Glück nicht mit klebrigem Bier. Wobei ich extra am Tag noch über facebook Kontakt aufgenommen hatte mit Giovane Elber…“

Zwei heiße Autobahnzubringer

Tagebuch 2014 20 Burglauer - Eichenhausen SaalSonntag, 08. Juni: DJK-SV Eichenhausen / Saal – VfB Burglauer: 3:2
Ein Rhön-Spiel pro Relegation ist ein Muss. Weil hier die Zuschauer völlig austicken. Einst in Bischofsheim, danach in Niederlauer oder letztes Jahr in Burglauer waren es immer klar über 1000 und oft an die 2000 Fans, die da strömten. Diesmal geht es in Münnerstadt auf einer Regionalliga-tauglichen Anlage um einen Platz in der Kreisliga. Burglauer aus dem Nachbarort fordert Eichenhausen / Saal heraus. Bei rund 35 Grad ist die Gegend um das Gelände zwar dicht beparkt, es sind aber „nur“ 1120 Zuschauer, die eine dramatische, quasi „hitzige“ Partie sehen. Zur Pause führt der Kreisligist 2:0. In der ersten Szene danach fährt Burglauers Dominik Seufert dem Eichenhausener Maximilian Dietz absolut Rot-reif in die Beine, darf aber auf dem Platz bleiben, macht zur Belohnung später das 1:2. Auch der Ausgleich gelingt dem Kreisklassisten, doch der Favorit schlägt spät zurück und siegt vor einer Verlängerung, in der alle Anhänger zerschmolzen wären. Beim Bummel zuvor durch Münerstadt fällt auf: Eine an sich wunderschöne Kleinstadt hat im Ortskern bald keine Läden mehr. Beim Fußball fällt auf, dass die Ohren nachlassen. „Ihr seid nur ein Autobahnzubringer“, singen Eichenhausens Fans in Richtung Burglaurer. Oder hieß es: „Wir sind nur ein Autobahnzubringer!“? Immerhin liegen ja beide Orte an einem solchen. Über den bei Burglaurer geht´s danach Richtung Heimat mit Zwischenstation im geschätzten Oberwerrner Sportheim. Der griechische Wirt dort verabschiedet sich nun in den Heimaturlaub und kehrt exakt zwei Tage vor dem WM-Endspiel zwischen Griechenland und Deutschland zurück. Kleiner Scherz am Ende!
Bilanz nach Spiel 20: 85 Tore, 810 Kilometer, 23.218 Zuschauer.

Warum das Foto? „Es gibt ein weiteres Bild, auf dem man die gesamten Ränge in Münnerstadt sieht. Doch dieser Eindruck der anfeuernden Burglauer Anhänger ist der etwas schönere von einem überheißen Tag.“

Drei Haken für Reichenbach

Tagebuch 2014 21 Reichenbach - GeesdorfMontag, 09. Juni: FC Reichenbach – FC Geesdorf: 0:4
Das große Finale dieser Saison in Sachen Entscheidungsspiele hat drei Haken. Einerseits natürlich die Wahnsinns-Hitze mit bestimmt 40 Grad in der Nachmittags-Sonne auf dem Platz in Reichenbach. Dann ist´s die nahezu gleiche Fahrstrecke wie am Tag zuvor mit ingesamt nochmals fast 80 Kilometer hin und zurück auf den selben Straßen. Und drittens vermiest einen das Hinspiel-Resultat die Vorfreude: 5:0 gewann Geesdorf zuhause, ist mit neun Zehen schon vor dem Re-Match in die Bezirksliga aufgestiegen. Wie soll da noch Spannung aufkommen? Kam letztlich auch nicht. Geesdorf siegte fast ebenso deutlich. Nach dem 4:0 hätte Reichenbach zehn (!) Tore schießen müssen für den Aufstieg. Voll krass. Die Menschen rund um Reichenbach ahnten es bereits. 337 Zuschauer sind zum Abschluss der Relegationstage eine enttäuschende Kulisse. Geparkt werden durfte auf dem Nebenplatz, auf dem der Autor dieser Zeilen Mitte der 80er Jahre mal ein Spiel sah zwischen dem FC Teutonia und dem FC Schwienfurt 05. Um Punkte in der Landesliga Nord. Unfassbar eigentlich. Und unfassbar, dass die Relegation schon wieder beendet ist. Auf ein Neues, jetzt schon, in 2015.
Schlussbilanz nach Spiel 21: 89 Tore, 888 Kilometer, 23.555 Zuschauer.

Warum das Foto? „Ein Teil der Jungs war am Ende richtig gut drauf. Oder besser: Schön befüllt. Sie hatten sich auf die Bäuche die Buchstaben des Nachnamens von Spieler Thomas Lordo aufgemalt – anscheinend der Fußball-Gott Geesdorf.“

Auto VW 3Fazit: Bei 1122 Zuschauern pro Spiel machte diese Relegation richtig Spaß. Es fielen 4,2 Tore pro Partie, bei im Schnitt 42 Kilometern An- und Abfahrt. Das Faszinierende am Ende: Mit dem neuen Golf 7 reichte eine einzige Tankfüllung für alle 21 Erlebnisse in diesen 16 Tagen…

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