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Nach der neuerlichen Aufholjagd gegen Aubstadt: Fährt der FC 05 nun mit dem Momentum auf seiner Seite auf den Dallenberg?


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SCHWEINFURT / AUBSTADT – Für Philipp Kleinhenz war´s ein ganz besonderes Spiel. Der 31-Jährige ist bekennender Schnüdel-Fan, ein beinharter Anhänger aus dem Fanblock. Aber eben auch Spieler des TSV Aubstadt 2, Sonntag wieder im Einsatz beim Tabellenführer der Rhöner Kreisliga gegen die SG Oerlenbach/ Ebenhausen. Gut, dass er eine Niederlage der Grabfelder diese Saison nur ein Mal bejubeln musste.

Der FC 05 hat es also gewonnen, das große Derby der Fußball-Regionalliga Bayern, das unter anderen Umständen mindestens doppelt so viele Zuschauer angelockt hätte als die immerhin 1456, die kamen. Und die höchst unterschiedliche zwei Halbzeiten sahen. Erste 45 Minuten mit erstaunlich abgeklärten Gästen gegen aber auch absolut leidenschaftslose Schweinfurter.



„Wir haben super angefangen, haben aber das 2:0 verpasst“, erkannte Victor Kleinhenz, weder verwandt, noch verschwägert, aber befreundet mit Philipp und nahezu gleich alt, den Grund – wahrscheinlich – für die vierte Niederlage in Serie. Einen Fehler von Lukas Aigner bestrafte Philipp Harlass mit dem 0:1. Danach lag der Ausbau der Führung etwas mehr in der Luft als der Ausgleich.


„Entscheidend war, dass wir uns in der Pause zusammen geschworen haben und die zweite Halbzeit und auch das Spiel noch gewinnen wollten“, hielt sein Gegenüber Marc Reitmaier das für ursächlich, warum die Grün-Weißen ein Drittes Mal unter seiner Regie nach einem Rückstand zurück kamen, diesmal aber dafür mit drei Punkten belohnt wurden.

Noch ein Grund war… natürlich Adam Jabiri. „Mit seiner Einwechslung war´s ein anderes Spiel“, so Victor Kleinhenz. Weil der fast 39-Jährige vom ersten Moment an viel präsenter war als der völlig wirkungslose Pascal Moll, der nur einmal auf´s Tor schoss. Auch Jabiri hatte konkret keine aufzählbaren Aktien an der Wende. Alleine aber dass er auf dem Feld stand, beeindruckte Aubstadt.

Und so kam´s, wie´s kommen musste: Ausgerechnet Aigner bezwang den zuvor zwei Mal furios haltenden Maximilian Weisbäcker mit einem abgefälschten Schuss Mitte Halbzeit zwei. Und weil auch die Gäste danach weiter gewinnen sollten, passierte in letzter Minute das, was freilich nicht passieren darf: Nach einem langen Ball stand Benjamin Hadzic plötzlich ganz frei vor dem TSV-Keeper und traf. Sein Trikot zog er danach freilich auch deshalb aus, weil es bis zu 18 Grad warm war im SachsStadion.

„Ich weiß nicht, wie ich es einordnen soll, ob es Pech oder Unvermögen ist. Jedenfalls hatten wir die Partie ab der 75. Minute wieder besser im Griff“, weiß Kleinhenz, nicht der jubelnde der beiden, von einem insgesamt höchst ordentlichen Auftritt der Seinen zu berichten. Nur fehlte halt am Ende Aubstadt ein zentraler Abwehrspieler.

Christian Köttler sah eine Viertelstunde vor dem Ende nämlich genauso Rot wie Tim Kraus. Der Schweinfurter deshalb, weil er im Mittelfeld furchtbar böse TSV-Kapitän Ben Müller umsenste. Aubstadts Innenverteidiger rächte sich mit einer Tätlichkeit am Schnüdel-Mann. Zehn gegen Zehn brachten danach an sich keine Vorteile für eines der beiden Teams.

„Ganz klar ja, ich habe immer daran geglaubt, dass wir noch gewinnen“, freute sich Marc Reitmaier. „Last Minute-Treffer sind einfach geil“, zog Lukas Aigner seinen Hut vor der Truppe. „Bei uns wächst seit Wochen was zusammen. Man hat in jedem Zweikampf den Willen gesehen, auch wenn Tim ein bisschen über die Stränge geschlagen hat. Aber wenn man immer Gas gibt, dann dreht man so ein Ding auch noch!“

Allerdings: Der FC 05 sollte nicht vergessen, dass er mit seiner Profi-Mannschaft natürlich auch gegen die Dorfelf aus Aubstadt gewinnen MUSS. Alles andere wäre genauso wie im Hinspiel eine Sensation gewesen, hätte aber auch den Abstiegskampf für die Schnüdel dramatisch verschärft. So überholten sie Aubstadt in der Tabelle. Doch der TSV hat zwei Nachholspiele in der Hinterhand.

Und MUSS seinerseits nun nächsten Samstag eigentlich gewinnen, weil man das vier Tage später im Nachholspiel zuhause gegen den designierten neuen Meister aus Unterhaching nicht erwarten kann. Buchbach reist in die NGN-Arena, hat nach dem 3:0 gegen Fürth 2 nur noch drei Punkte weniger und könnte am Dienstag mit einem Sieg bei Schlusslicht Heimstetten sogar schon gleich ziehen. „Die Situation ist nicht einfach. Aber ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir da hinten wieder raus kommen“, zeigte sich Victor Kleinhenz kämpferisch. Während sein Namenskollege weitaus besser gelaunt war.

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Erst ab Montag will Marc Reitmaier auf das schauen, was nun kommt. Das nächste große Derby, ausgerechnet bei den Würzburger Kickers, bei denen er seine Karriere beendet hatte. Mit dem Zug Mit dem Zug ab kurz nach 11 Uhr wollen die Fans der Schnüdel gebündelt in die Nachbarschaft fahren, nach dem Spiel am Samstag werden es weit mehr Anhänger sein als zuletzt nach Fürth mitreisten.

Und ja, dieses Derby am Dallenberg verspricht noch weitaus mehr Brisanz, weil die Kickers am Samstag deutlich in Unterhaching das Spitzenspiel mit 0:3 verloren, nach vier Spielen ohne Sieg nun schon sieben Punkte hinter dem Tabellenführer stehen und sogar den 1. FC Nürnberg 2 im Nacken spüren. Der Meisterschaftszug ist fast schon abgefahren – und selbst wenn die Hachinger keine Lizenz für die 3. Liga bekommen würden, müssen sich die Würzburger erstmals Rang zwei sichern.

Und deshalb am kommenden Samstag ab 14 Uhr die Schnüdel schlagen. angeblich sind bereits über 3000 Karten für diesen Schlager verkauft. Die Schweinfurter können ohne den nun ganz großen Druck ins Derby angesichts der seit Samstag erstmal vier und fünf Punkte Vorsprung auf Relegations- und Abstiegsplätze. Was trotzdem bedeutet, dass für den Klassenerhalt eine Überraschung am Dallenberg wünschenswert wäre.

Fußball: Regionalliga Bayern: 1. FC 05 Schweinfurt – TSV Aubstadt 2:1 (0:1)
Schweinfurt: B. Schmidt – Aigner (ab 86. Rabold), Zeller, Mihaljevic, Engel, Fery (ab 10. D. Schmidt), Böhnlein, Hadzic, Kraus, McLemore (ab 72. Sturm), Moll (ab 46. Jabiri / ab 90.+3 Pfarr).
Aubstadt: Weisbäcker – Langhans, Hüttl, Köttler, Piwernetz (ab 64. Behr), Müller, Pitter (ab 81. Schebak), Harlaß (ab 61. Volkmuth), Trunk (ab 90.+1 Weiß), Endres, Nickel (ab 68. Bieber).
Schiedsrichter: Assad Nouhoum (SC Oberweikertshofen)
Tore: 0:1 Philipp Harlaß (22.), 1:1 Lukas Aigner (64.), 2:1 Benjamin Hadzic (90.).
Rot: Tim Kraus (78., grobes Foulspiel) – Christian Köttler (78., Tätlichkeit).
Gelb: Adam Jabiri, Benjamin Hadzic, Jannis Rabold – Timo Pitter, Ben Müller, Tim Hüttl.
Zuschauer: 1456

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