
SCHWEINFURT – Das Sportmagazin Kicker berichtete neulich von der Einführung der 2. Fußball-Bundesliga vor genau 50 Jahren. Ein halbes Jahrhundert ist es her, als diese Liga beschlossen wurde. Aus lokaler Sicht ist das interessant. Denn der FC Schweinfurt 05 war damals Gründungsmitglied.
Mitte der 60er Jahre spielten die Schnüdel sogar um den Aufstieg in die 1962 gegründete 1. Bundesliga. Und scheiterten in der Runde als Süddeutscher Meister. Gegen Rot-Weiß Essen, Saarbrücken und den FC St. Pauli.

Kein Jahrzehnt später aber klappte es mit der 1974 startenden Liga 2. Die war zweigeteilt in die Staffeln Nord und Süd. Im Norden spielten einerseits heutige große Namen wie Borussia Dortmund oder der VfL Wolfsburg, immerhin auch Aachen, Bielefeld oder Hannover 96. Aber Vereine wie die DJK Gütersloh, Barmbek-Uhlenhorst, Wacker Berlin, der SC Göttingen, Olympia Wilhelmshaven oder die Spvgg Erkenschwick spielen heute gar keine Rolle mehr im höhenklassigen Fußball.
In der Staffel Süd aber tummelten sich aktuelle Schwergewichte wie der FSV Mainz 05, der FC Augsburg, Darmstadt 98 oder heutige Zweitligisten wie die Spvgg Fürth, der Karlsruher SC oder der 1. FC Nürnberg, Traditionsvereine aus Saarbrücken, Mannheim, die Stuttgarter Kickers oder 1860 München. Ebenso wie Bayern Hof oder die Spvgg Bayreuth, aber eben auch Borussia Neunkirchen, FK Pirmasens oder Röchling Völklingen.
Der FC 05 hatte Lothar Emmerich verpflichtet. Dessen Tor konnte zum Auftakt das 1:5 beim VfR Heilbronn aber auch nicht verhindern. Damit war das Team von Trainer István Sztani zum Start Schlusslicht der 20er Liga. Doch schon das erste Heimspiel vor 5500 Zuschauern brachte einen Erfolg. Beim 2:0 gegen den FC Homburg trafen Emmerich und Harald Aumeier. Parallel sahen im Münchner Olympiastadion 50.000 Fans das 1:1 der Löwen gegen den FC Augsburg…
Doch die Schweinfurter setzten zum Höhenflug an und konnten sich nicht beschweren bei 15.000 Fans, die zum 4:2 gegen Augsburg kamen. Gar 17.000 sahen das 1:0 gegen den Nürnberger Club, 14.000 das 2:1 gegen die Löwen. Vor 30.000 Zuschauern wurden die Schnüdel im Karlsruher Wildpark–Stadion zwar auch mal mit 0:6 versohlt. Doch es lief insgesamt mehr als ordentlich. Und zur Halbzeit belegten die Grün-Weißen mit 26:12 Punkten Rang drei – hinter Karlsruhe und Saarbrücken.
Das 2:0 im Augsburger Rosenaustadion vor 15.000 Fans war an Spieltag vier der Rückrunde der erste Sieg. Es folgten drei weitere Remis – doch nach dem 4:1 in Bayreuth am 15. März hatten die Schnüdel wieder Kontakt zu Platz zwei. Das 3:1 bei den Münchner Löwen (25.000 Zuschauer) und das 3:0 gegen Tabellenführer KSC (14.000) ließen kurzzeitig sogar Träume von der Meisterschaft zu. Es folgte jedoch ein 1:4 im direkten Duell um Platz zwei in Pirmasens und ein 2:3 zuhause gegen Bayern Hof – und plötzlich waren die Oberfranken Zweite, die eine Woche danach vor 15.000 in der Grünen Au Karlsruhe ebenfalls mit 3:0 schlugen.
Nach dem finalen 2:0 gegen Waldhof Mannheim belegten die Schweinfurter hinter dem KSC mit 48:28 Punkten gleichauf mit Pirmasens Platz drei, verpassten nur aufgrund des Torverhältnisses Relegationsspiele zur 1. Bundesliga, in denen die Saarländer mit 4:4 und 0:6 an Bayer Uerdingen scheiterten.
1975/76 aber stiegen die Schweinfurter als 18. der 20 Mannschaften zusammen mit Regensburg, Bad Kreuznach und Reutlingen ab – um erst 14 Jahre später und dann nochmals elf Jahre danach für jeweils noch eine Saison in die dann eingleisige 2. Bundesliga zurückzukehren. 75/76 verpasste man so Zweitliga-Derby gegen den FV 04 Würzburg, 77/78 waren zudem die Würzburger Kickers Bestandteil der Liga.
Auf den zwei Seiten erinnert der Kicker speziell an die Situation in Schweinfurt, wo die Stadt rund 300.000 Mark als Unterstützung für den Verein zahlte, weil man sich eine Steigerung des Bekanntheitsgrades erhoffte.
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